2. bis 8. Oktober 2017 Stammeslager
Am 02.10.2017 machten sich 16 mutige Pfadfinder auf den Weg um am ersten offiziellen Herbst-Stammeslager des Stammes Göttingen teilzunehmen. Der Plan war der Sonne in Richtung Süd/West Deutschlands engegenzukommen, so wurde ein Pfadfinderzeltplatz im Brexbachtal bei Koblenz angesteuert. Eine wunderschöne Woche die uns allen lange in Erinnerung bleiben wird.
Getroffen wurde sich am Montag den 2. Oktober um 8:45Uhr im Göttinger Bahnhof (NICHT auf dem Bahnhofs Vorplatz da die Jahreszeit ihrem Namen alle Ehre machte und es regnete!). Mit verschlafenen Gesichtern, leichtem Herzen und Hoffnung auf gutes Wetter wurde der Zug in Richtung Kassel von Gleis 5 von zwei Wölflinge, einem Jupi, zwei Pfadis, sechs Rovern und drei Leitern eingenommen. Nach dreimaligem Umsteigen, 7 Stunden Zug fahren, gefüllt mit Quatschen, Spiele spielen und dem Verzehr von tierischen Produkten (obwohl das verboten war), kamen wir in einem kleinem verwinkelten Ort mit Sonnenschein an. Dort wurden unsere Rucksäcke, die Wölflinge, der eine Jupi und ein Wölflingsleiter von dem gelben (BANANE) Bulli-Bus und der sich darin befindenden Lagerleitung eingesammelt und zum Lagerplatz gebracht. Die restlichen, etwas größeren Pfadfinder machten sich zu Fuß auf den Weg zum Lagerplatz. Der Fußmarsch wurde durch Rätsel wie "Wohin geht der rote Ball?" oder "Mein Mond" verschönert und verkürzt. Nach etwa einer Stunde waren nun alle auf dem weitläufigen Lagerplatz, der von Bergen mit herbstlich gefärbten Bäumen umgeben war und sich an einem Bach (welcher der Namensgeber ist) entlangschlängelte, angekommen.
Im Brexbachtal bei Koblenz
Nun hieß es Zelte aufbauen, sich einrichten und Essen machen. Allerdings wurde der Aufbau von zwei Kothen, der GROß-Jurte und der Klein-Jurte mit nur 16 Leute ein bisschen unterschätzt. So wurde es immer dunkler und die Leute immer hungriger. Doch letzten Endes konnten durch unser Teamwork alle Zelte fertig aufgebaut, vollstädig zugeknöpft werden und ein warmes Abendessen stand dann auch fertig auf den Biertischen. Nun wurde das erste Lageressen bei Kerzenlicht genossen. Danach wurde das erste Lagerfeuer angemacht und ein paar Lieder erklangen beim Feuerschein. Doch diese idyllische Atmosphäre wurde dann leider bald durch immer stärker werdenden Regen zerstört. Viele gingen wegen dieser Störung und des vergangenden Reisetages schon relativ früh in den Schlafsack. Doch einige hartgesottene Pfadfinder setzten sich dann in die offene Hütte und unterhielten sich bei Kerzenschein noch ein bisschen. Der sich im Zelt wie Applaus anhörende Regen hielt noch die ganze Nacht an und begleitete uns durch viele Tage des Lagers.
In den folgenen sechs Tagen wurde die Groß-Jurte ein weiteres Mal aufgebaut, diesmal über einem Feuerplatz, sodass wir im Trockenen Feuer machen konnte, der Lagerplatz erkundet, Kürbisse geschnitzt, Feuerholz gesammelt, Spielplätze unsicher gemacht, Koblenz besucht, eine Wanderung zum Römerturm mit Besteigung des Turmes unternommen und Stratego im Matsch gespielt.
Und auch nachts konnte der Platz seinen Charme spielen lassen, ein tags zuvor entdecker Stollen wurde Ziel einer Nachtwanderung inklusive selbstgebauter Brücke über den Bach und Wegführung mit Kerzen und Fackelschein. In den Regenpausen wurde Fireball gespielt und mit normalem Mehl Feuer gespuckt, zumindest alle die Lust hatten, die meisten haben aber zumindest einen Blick riskiert. Außerdem wurde der Kletterpark unsicher gemacht, während sich andere von unseren Nachbarn die teils zu Pollution Police gehörten (ja wir waren nicht die einzigen dort) von einer Eisenbahnbrücke haben abseilen lassen und natürlich brannte jeden Abend ein Lagerfeuer, die alten Lieder wurden gesungen und zu Ukulele und Gitarre neue erlernt.
Die sechs Tage fern von Zivilisation, Uni- und Schulstress waren sehr nass, relativ kalt und doch sehr schön, erholsam und gingen viel zu schnell vorbei.
Am 08.10.17 mussten wir unsere Zelte leider schon wieder abbauen, natürlich bei Regen, alles verstauen, unsere Rucksäcke aufsetzen und zum Bus über die alten Bahnschienen laufen. Als wir dort so auf unseren Bus warteten kam doch wirklich die Sonne nocheinmal raus und wünschte uns eine gute Heimreise. Nach dreimaligem Umsteigen, wieder mal Spielen, Lesen und Schlafen wurde Göttingen um 18:45 Uhr ohne größere Verluste (außer einer vergessenen, leeren Plastikkiste) gesund und munter erreicht. Das Wiedersehen und Drücken der Familien und der Lagerleitung war mit viel Freude verbunden. Nun wurde noch der traditionelle Abschlusskreis auf dem Bahnhofsvorplatz vollzogen und dann hieß es auf Wiedersehen zu den liebgewonnen Menschen sagen. Doch es ist ja kein Abschied für lange, denn die meisten sehen sich schon nächste Woche in ihren Truppstunden wieder. Nun gingen alle wieder ihre eigenen Wege und doch hatten alle das selbe Ziel - das warme und weiche Bett.
Die Tage waren zwar überwiegend kalt und nass und trotzdem hat es sich gelohnt dabei zu sein und die Jahreszeit hautnah mitzuerleben. Zudem gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Und wir sind auch nicht aus Zucker.
In diesem Sinne Gut Pfad und bis zum nächsten Lager (vielleicht ein Winterlager...)
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